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MVFGeV Draft Guide 2019

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Finally, it’s Draft Day! Die vielen Wochen der Spekulationen sind vorbei. In der Nacht um 2 Uhr startet die Uhr für die Arizona Cardinals, die aktuell noch den ersten Pick halten. 

Der Ablauf

Der NFL Draft findet in sieben Runden statt verteilt auf drei Tage. In der kommenden Nacht werden in der ersten Runde die 32 besten Spieler dieses Jahrgangs gewählt. Die Runden zwei und drei finden am zweiten Draft-Tag statt. Am letzten Tag werden die Runden vier bis sieben durchgeführt. Pro Pick hat jedes Team in der ersten Runde zehn Minuten Zeit. Dieses Zeitfenster verringert sich in der zweiten Runde auf sieben Minuten, in der dritten bis zur sechsten Runde auf fünf Minuten und in der siebten Runde auf vier Minuten. Verpasst ein Team das Zeitfenster, kommt das nächste Team an die Reihe. Das Team, welches seinen Pick verpasst hat, kann trotzdem noch einen Spieler wählen, jedoch besteht die Gefahr, dass der gewünschte Spieler dann bereits von einem anderen Team gepickt wurde, welches eigentlich später dran gewesen wäre. Insgesamt werden im diesjährigen Draft 254 Spieler ausgewählt.

Vikings Picks

Die Minnesota Vikings gehen mit acht Picks in den 2019er Draft. In der ersten Runde darf General Manager Rick Spielman als 18. erstmals einen Spieler auswählen. Die weiteren regulären Picks sind der 50. (2. Runde), 81. (3. Runde), 120. (4. Runde) und 180. (6. Runde). Hinzu kommen noch Compensatory Picks, wegen Abgängen in der 2018er Free Agency, in der sechsten (209. Pick) und siebten Runde (247. und 250. Pick). Die regulären Picks in der fünften und siebten Runde haben die Vikings in den Trades für Trevor Siemian und Brett Jones abgegeben.

Needs

Zwar predigen viele immer die Philosophie, den besten verfügbaren Spieler zu nehmen. Dennoch sollte sich die Auswahl der Spieler natürlich auch immer an den speziellen Needs eines Teams orientieren. Die erste Priorität für die Vikings ist schnell gefunden. Die im letzten Jahr sehr anfällige Offensive Line muss dringend verbessert werden. Besonders groß ist der Bedarf bei der Interior Line. Allerdings werden die Vikings wohl auch ein Auge auf die Tackles in diesem Draft werfen, da der aktuelle Vikings Left Tackle Riley Reiff wegen der angespannten Salary Cap Situation vermutlich nur noch ein Jahr für Minnesota spielen wird. Bedarf besteht auch in der Linie auf der anderen Seite des Balles. Hier wird ein 3-Technique Defensive Tackle mit Pass-Rush Qualitäten gesucht. Auch bei den Edge Rushern könnten die Vikings am zweiten oder dritten Tag aktiv werden, denn der Vertrag von Stephen Weatherly und potenziell auch von Everson Griffen endet nach dem kommenden Jahr. Auch ein athletischer Receiving Tight End und ein potenzieller Nummer Drei Receiver wird in den mittleren bis späten Runden gesucht. Cornerbacks wollen in der Vikings Fanbase die wenigsten wieder mit einem frühen Pick ausgewählt sehen. Allerdings enden auch hier die Verträge von Trae Waynes und Mackenzie Alexander nach der kommenden Saison, Mike Hughes muss sich von einem Kreuzbandriss zurückarbeiten und Holton Hill ist die ersten vier Spiele gesperrt. Es wäre also nicht überraschend, wenn die Vikings erneut einen Cornerback in den ersten vier Runden draften.

Die Draftklasse

Der diesjährige Draft-Jahrgang kann in den mittleren und späten Runden mit einer beeindruckenden Tiefe aufwarten, allerdings fehlt an der Spitze Top-Talent. Die meisten Experten haben in diesem Jahr nur 16 bis 22 1st Round Grades vergeben, was gemessen an 32 1st Round Picks für eine eher geringe Talentdichte an der Spitze spricht. Besonders stark sind die Klassen in den so genannten Trenches. Die Defensive Line Gruppe ist historisch stark und auch die Offensive Line kann mit ungewohnt vielen Top-Talenten auftreten. Auch bei den Pass-Catchern (Wide Receiver und Tight Ends) sind die Klassen durchaus vielversprechend. Ziemlich enttäuschend sind hingegen die Klassen bei den Quarterbacks, Linebackern und Cornerbacks.

Eine größere Übersicht über die besten Spieler der Klasse findet ihr auf unseren Top 100 Big Boards von Stephan (inklusive Stärken und Schwächen der Spieler) und Jonas (inklusive Round Grades und voraussichtliche Rollen und Scheme Fits der Spieler):

Stephan Starke: Top 100 Big Board

Jonas Stärk: Top 100 Big Board

Mögliche Trade-Szenarien

Ein weiterer immer wieder spannender Aspekt am NFL Drafts sind die vielen Trades. Auch Rick Spielman gilt als sehr aktiver General Manager auf diesem Gebiet. Ein Trade nach oben in der ersten Runde ist eher unwahrscheinlich. Zwar könnten einige Teams mit O-Line Need sich entscheiden durch Trades vor die Vikings zu springen, da es sehr wahrscheinlich ist, dass Minnesota in der ersten Runde ein Spieler für die Line holt. Somit könnte ein Trade um ein paar Plätze nach oben Sinn ergeben, um sich dagegen abzusichern, wenn die Vikings einen besonderen Favoriten in der O-Line Gruppe haben. Allerdings ist die Klasse recht tief, weshalb es kein Problem sein sollte, auch an 18. Stelle einen guten Offensive Lineman zu bekommen. Ein Trade nach unten ist schon eher wahrscheinlich. In den vergangenen Jahren haben die Vikings meistens ihre Drafts mit zehn bis zwölf Draftpicks abgeschlossen. Wenn das dieses Jahr auch erreicht werden soll, müssen die Vikings im Laufe des Drafts nach unten traden. Ob das bereits in der ersten Runde gelingen wird ist fraglich, denn wegen der eher schwachen Klasse an der Spitze des Drafts wollen viele Teams runter traden, um in den gut bestückten mittleren Runden mehr Picks zu haben.

Die Suche nach dem richtigen Fit

Grundsätzlich steht bei der Bewertung der Prospects immer erst das grundsätzliche Talent im Vordergrund. Allerdings reicht es nicht für die Teams möglichst talentierte Spieler auf den benötigten Positionen zu suchen. Es muss ebenfalls beachtet werden, ob das jeweilige Skill-Set auch zu dem passt, was das Team spielen will. Bei vielen der ausgewählten Spieler hängen Erfolg oder Misserfolg in der NFL besonders davon ab, in welches Spielsystem sie gedraftet werden. In der Offensive Line kann zum Beispiel ein Spieler extrem talentiert sein und trotzdem zu einem Bust werden, wenn er von einem Team gedrafted wird, welches hauptsächlich Gap-/Power Konzepte läuft, der Spieler aber die prototypischen Merkmale eines Zone-Blockers mitbringt. Natürlich gibt es auch immer Spieler, die in den unterschiedlichsten Systemen gut spielen können. Die Mehrzahl bringt aber oft spezielle Eigenschaften mit, die nur für eine bestimmte Auswahl an Systemen geeignet sind. Ebenfalls ein wichtiger Faktor ist hierbei, dass sich die meisten Systeme auf dem College deutlich von dem unterscheiden, was die meisten Teams in der NFL spielen. Somit müssen die Teams auch evaluieren, ob die jeweiligen Stärken eines Spielers auch in die NFL übertragbar sind, oder ob er nur wegen einem bestimmten System auf College-Level erfolgreich war.

Sinn und Unsinn bei Mock Drafts

Neben Scouting Profilen und Position Rankings bilden Mock Drafts oft den Hauptteil der Draft-Berichterstattung. Einen Anspruch auf Genauigkeit können diese aber nicht haben. Zu groß sind die Variabelen durch Trades oder Prospects, die aus verschiedenen Gründen weiter fallen als gedacht. Wenn zum Beispiel plötzlich ein bisher unbekannter Police Report, ein gesundheitliches Problem oder ein unvorteilhaftes Social Media Video (frag nach bei Laremy Tunsil) am Draft Day publik werden, kann das schnell das ganze Bild einer Runde durcheinander wirbeln. 

Dennoch haben Mock Drafts einen praktischen Sinn, wenn Fans aufhören einen Anspruch an Genauigkeit an die Experten zu haben. Vielmehr fungieren Mock Drafts als hypothetische Szenarien, die aufzeigen können, in welche möglichen Richtungen ein Team gehen kann, ohne dabei den Anspruch zu haben die Picks exakt vorherzusagen. So kann man den Fans eine Auswahl an möglichen Kandidaten präsentieren, über die sich dann jeder informieren kann, ohne 500 Scouting Profile lesen zu müssen oder hunderte Stunden Game Tape zu studieren.

Deswegen haben auch wir im Verlauf des diesjährigen Draft-Prozesses unseren Mitgliedern und Lesern insgesamt sechs Mock Drafts präsentiert, in denen mögliche Szenarien für den Draft der Vikings erläutert wurden:

18.03.:

MVFGeV Mock Draft Monday: Jonas Stärk Vikings Mock Draft

25.03.:

MVFGeV Mock Draft Monday: Stephan Starke Vikings Mock Draft

01.04.:

MVFGeV Mock Draft Monday: Manuel Hartlöhner Vikings Mock Draft

08.04.:

MVFGeV Mock Draft Monday: Jonas Stärk Vikings Mock Draft 2.0

15.04.:

MVFGeV Mock Draft Monday: Community Mock Draft

22.04.:

MVFGeV Mock Draft Monday: 1st Round Mock Draft

How to watch

Der Draft startet wie erwähnt um 2:00 Uhr in der kommenden Nacht mit der ersten Runde. Der zweite Draft-Tag beginnt in der Nacht von Freitag auf Samstag um 1:00 Uhr. Abgeschlossen wird der Draft mit dem dritten Tag, der am Samstag um 18:00 Uhr deutscher Zeit beginnt. Für die deutschen Zuschauer sendet Pro7 Maxx wie jedes Jahr die erste Runde. Die weiteren Runden können auf NFL Network (enthalten im Gamepass und bei DAZN) und in einem kostenlosen Livestream von NFL Now verfolgt werden. Wir werden in diesem Jahr keine Live-Sendung über die komplette Länge des Drafts anbieten. Allerdings werden wir zum Zeitpunkt der Vikings-Picks immer kurze Einschätzungen und Analysen via Facebook Live senden. 

Im Namen des Vorstandes und der Redaktion wünschen wir euch viel Spaß bei den diesjährigen Draft-Übertragungen und Rick Spielman ein glückliches Händchen bei der Auswahl der zukünftigen Vikings-Spieler!

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