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Preview Vikings @ Bears

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Vikings (3-5) @ Bears (5-4)
Week 10, Dienstag 2:15 Uhr
Soldier Field, Chicago

Nach katastrophalem Saisonstart konnten unsere Nordmänner die letzten beiden Spiele gegen Green Bay und Detroit überraschend erfolgreich gestalten. Nun wartet im ersten Primetime Spiel der Saison der nächste Divisionkonkurrent. Die Bears erleben bis dato einen gegenteiligen Saisonverlauf: Nach fünf Siegen in den ersten sechs Spielen, verloren die Mannen aus der Windy City die letzten drei Partien in Folge, sodass beide Teams nur noch eineinhalb Spiele voneinander trennen. In einer Saison in der möglicherweise sogar acht Teams pro Konferenz in die Playoffs einziehen werden, bietet das Duell ein Showdown zwischen zwei Teams im Liga-Mittelfeld, die mit einem Auge in Richtung Playoffrennen schielen.

In jüngster Vergangenheit haben die Vikings wenig Land gegen Chicago gesehen. Die letzten vier Aufeinandertreffen wurden verloren und im Soldier Field konnte man nur zwei der letzten zwölf Partien erfolgreich gestalten. Eine Bilanz des Grauens, die es zu verbessern gilt, will man doch noch eine signifikante Rolle in der Saison spielen. Dabei wird Montagnacht Stärke gegen Stärke und Schwäche gegen Schwäche auf dem Feld gegenüberstehen.

Die Vikings Offense ist aktuell eine der heißesten der NFL. Nach der advanced Statistik EPA (bezieht neben Effizienz auch Down, Distance, Punktedifferenz und verbliebene Spielzeit ein) ist die Unit seit Woche vier sogar die ligaweit beste Offense in non-Garbage-Time. Das hat gleich mehrere Gründe: Jeder Part der Offensive Line konnte sich individuell verbessern, sodass Dalvin Cooks Klasse voll zum Tragen kommen kann und Defenses über das Laufspiel regelrecht dominiert werden. Zusätzlich agiert Kirk Cousins deutlich verbessert, indem er insbesondere schwerwiegende Fehler abstellt und so den Ball beschützt. Die beiden Hauptwaffen Adam Thielen und Justin Jefferson agieren weiterhin auf einem elitären Level, während die Tight Ends sich in ihrer begrenzten Rolle besser zurechtfinden. Diese Offense macht aktuell sehr viel Spaß, doch jetzt wartet eine große Herausforderung auf sie, denn die Bears agieren defensiv in anderen Sphären als die letzten beiden Gegner aus Green Bay und Detroit.

BRACHIALE BEARS FRONT GEGEN STABILSIERTE VIKINGS O-LINE

Besonders unser kürzlich stark verbesserte Offensive Line wird sich gegen eine gewaltige Bears-Front erneut beweisen müssen. Brian O’Neill, inzwischen einer der besten Right Tackle der Liga, trifft auf das Edge-Monster Khalil Mack, der die nächste unfassbare Saison abspult. Mack hatte die letzten Duelle teilweise im Alleingang entschieden und Cousins regelmäßig begraben. O’Neill muss Macks Einfluss minimieren und auch ab und an auf Hilfe von Guard Ezra Cleveland oder Tight Ends bzw. Running Backs bauen dürfen. Ansonsten wird Run- und Passspiel zu eingeschränkt sein, um den Ball effizient bewegen zu können. Doch auch die restliche Front ist brandgefährlich. Mit Bilal Nichols und Akiem Hicks werden zwei starke Inside Passrusher auf die immer noch wacklige interior Protection treffen und in der Nickel-Formation kommt mit Mario Edwards ein weiterer Spieler aufs Feld, der den gegnerischen Quarterback jagen kann. Diese Front ist eine Macht, daher ist nicht davon auszugehen, dass unsere O-Line ähnlich dominant wie in den letzten Wochen auftritt. Kirk Cousins muss den Ball schnell loswerden, um nicht dauerhaft unter Druck zu geraten und so Fehler zu produzieren.

Hoffnung macht da der Blick auf Chicagos Coverage-Unit, welche angreifbar scheint. Die Corner rund um Kyler Fuller, Rookie Jaylon Johnson und Nickel Buster Skrine kommen dieses Jahr nicht über Durchschnittslevel hinaus. Der ehemals beste Free Safety der Liga, Eddie Jackson, läuft vergangener Form nur hinterher und sein Nebenmann Tashaun Gipson ist besonders in Coverage eine Zielscheibe, die es zu attackieren gilt. Thielen und Jefferson sollten schnell Seperation generieren und so Cousins frühe Fenster bieten können. Vorsicht gilt in der Mitte des Feldes. Mit Roquan Smith hat der Gegner einen der besten Linebacker mit Spezialität in underneath-Coverage in seinen Reihen. Dessen Nebenmann Danny Trevathan dagegen sollte weniger ein Problem sein.

Diese Defense definiert sich eindeutig über ihre Front. Kein gutes Matchup für unsere Offense, die zuletzt auf ein überaus effektives Run-Game und einzelne explosive Big Plays im Passspiel setzte.

VIKINGS DEFENSE VS. BEARS OFFENSE: SCHWACHES DUELL AUF AUGENHÖHE

Das andere Matchup ist dagegen eher im Bodensatz der Liga beheimatet. Nick Foles spielt eine schwache Saison was allein die Tatsache, dass vermehrt Rufe nach einem Trubisky-Comeback ertönen, belegt.

Foles‘ 6,1 Yards pro Pass rangiert auf Platz 31 aller 32 Starting Quarterbacks. Das liegt jedoch nicht nur am 31-jährigen Journey-Man. Die Passprotection ist schlecht, wobei insbesondere Left Guard Coward, Center Bars und Right Tackle Hambright unterirdisch spielen. Dazu agiert das Receiver-Corps blass. Ausnahme: Allen Robinson. Der Veteran ist mal wieder der einzige Lichtblick und Hoffnung der Offense, die er als Nummer 1 Wide Receiver regelmäßig trägt. Der defensive Gameplan muss auf ihn ausgerichtet werden, etwa durch konstantes Doppeln eines Corners und eines Safeties oder Linebackers. Dadurch bleiben weniger personelle Ressourcen für den Passrush. Unsere Defensive Line ist weiterhin eine der schlechtesten, wenn es darum geht, den gegnerischen Quarterback zu rushen. Das muss sich diese Woche gegen diese löchrige Offensive Line unbedingt ändern, um den schwachen Foles nicht einfache Throwing Windows zu ermöglichen, sondern ihn zu attackieren und zu Fehlern zu nötigen.

Die Konzentration auf Robinson gepaart mit dem ein oder anderen Blitz, um den Passrush zu unterstützen, hat zur Folge, dass es in den anderen Duellen vermehrt zu 1on1-Situationen kommen wird. Kris Boyd gegen Darnell Mooney und Anthony Miller gegen Jeff Gladney mögen dem neutralen NFL-Fan zwar eher wie Preseason-Football erscheinen, könnten aber der entscheidende X-Faktor des Spiels werden. Denn die beiden Tight Ends Jimmy Graham und Cole Kmet sollten von unseren Linebackern, rund um den wiedererstarken Eric Kendricks, weitgehend in Schach gehalten werden können.

Diese Offense ist zahnlos, das belegen alle relevanten Statistiken. Unsere Defense muss sich dennoch steigern, um so die Abhängigkeit von einzelnen volatilen Turnover zu senken. Ein schwacher Nick Foles mit einer porösen O-Line kommen dafür gerade recht.

FAZIT: ENGES DUELL MIT WENIGEN PUNKTEN

Wegen der unterschiedlichen Klassen der beiden Offense-vs.-Defense Duelle fällt eine Prognose über den Spielverlauf schwer. Die Teams sind komplett unterschiedlich aufgebaut und dennoch auf einem ähnlichen Leistungsniveau, was das Spiel schlussendlich über wenige Big Plays und zu Turnover-führende Fehler entscheiden wird. Untypisch für die aktuelle Vikings-Saison erwarte ich daher ein punktearmes Spiel.

Beat the Bears! Skol!

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