by Jonas Stärk (twitter: @JonasStaerk)
Der erste Formcheck vor der NFL Season 2018 ist mit 42:28 für die Minnesota Vikings ausgegangen. Besonders die Starting Units zeigten dabei eine beachtliche Frühform. Mehr Arbeit steht hingegen bei einigen Reservisten an.
Es war bereits vorher abzusehen, dass man beide Starting Quarterbacks nicht lange sehen wird. Dennoch waren die meisten Fans und Medienvertreter auf das Duell zwischen Kirk Cousins und Case Keenum fokussiert. Den Vergleich zwischen dem alten und dem neuen Vikings Quarterback entschied in der Nacht von Samstag auf Sonntag Cousins klar für sich. Der neue Spielmacher brachte alle vier seiner Pässe an und beendete den Drive mit einen 1-yard Touchdownpass zu Stefon Diggs, der vorher bereits einen perfekt platzierten 28-Yards Pass von Cousins fing.
Auf der anderen Seite hatte Case Keenum mehr Probleme und brachte nur einen seiner vier Passversuche an. Zudem musste er mit seiner Offense in beiden Drives bereits nach drei Spielzügen wieder vom Feld.
Das Fazit für die Back-Up Quarterbacks fiel gemischt aus. Trevor Siemian kämpfte das ganze Spiel mit seinem Ball Placement und warf seinen Receivern den Ball oft in den Rücken, was unter anderem im einzigen Turnover der Vikings-Offense mündete. Siemians Statistiken waren dennoch ordentlich, was aber vor allem an einem langen Touchdown Pass-Play, welches aus einem Screen-Pass resultierte, lag.
Kyle Sloter hingegen erwischte einen besseren Tag. Seine Pässe fanden zumeist akkurat ihre Ziele. Auch auf dem Boden zeigte der ehemalige Receiver sein Talent und erlief bei einem Bootleg einen Touchdown. Nach einem bisher enttäuschenden Camp war eine solche Leistung für den dritten Quarterback der Vikings nötig.
O-Line besser als gedacht
Nach den vielen Verletzungen in den letzten Wochen machten sich viele Fans sorgen um die umgebaute Front-5 der Vikings. Allerdings lieferte die Patchwork O-Line mit der Starting Unit abgesehen von einer Holding Strafe durch Cornelius Edison eine solide Leistung. Einzig bei dem Touchdownpass gab es im ersten Drive echten Druck auf Cousins. Der wurde den Ball aber rechtzeitig los.
Bei der zweiten Unit war Brian O‘Neill einer der besseren Performer. Der Zweitrundenpick des diesjährigen Drafts lieferte eine fast fehlerlose Leistung in der Passprotection und zeigte seine Athletik bei einigen Screen-Plays. O‘Neills Run-Blocking war ein wenig unkonstant, aber hatte auch einige gute Momente.
Aviante Collins, dem im Rennen um Nick Eastons Platz als Left Guard Außenseiterchancen zugerechnet werden, erlebte eine eher durchwachsene Nacht. Zwar setzte er unter anderem den Key-Block bei einem langen Touchdown Screen-Pass. Ansonsten machte er aber besonders in der Passprotection einige Fehler.
Roc Thomas setzt sich in Szene
Nach den bisherigen Eindrücken aus dem Training Camp schien Roc Thomas eher ein Außenseiter im Kampf um den Nummer Drei Spot bei den Running Backs zu sein. Gegen Denver konnte der Running Back, der vom College in Jacksonville kommt, ins Scheinwerferlicht treten. Mit 103 Receiving Yards liegt Thomas an der Spitze der gesamten NFL in der bisherigen Pre-Season. Das Highlight war ein Screen-Pass, den er für 78 Yards Raumgewinn in die Endzone trug.
Defense: Starter stark, Back-Ups mit Problemen
Die erste und zweite Defense-Unit erwischte einen ordentlichen Tag. Nur ein Rushing Touchdown von Rookie Royce Freeman, bei dem die gesamte zweite Defense Unit schlecht aussah, trübte das Bild. Später im Spiel bekamen die Reservisten zunehmend Probleme. Besonders die Linebacker und Safetys sahen nicht sehr gut aus, was durch viele erfolgreiche Pässe für Denver durch die Mitte deutlich wurde.
Special Teams: Schwache Coverage-Teams trüben das Bild
Die Special Teams waren in den letzten Jahren oft eine Stärke der Vikings. Gegen Denver hatten aber die Coverage Teams bei Kick-Offs und Punts noch Probleme. Zu wenig Druck konnte auf die Returner ausgeübt werden, was unter anderem zu einem Punt Return Touchdown für die Broncos führte.
Besser sah es hingegen im Kicking Game aus. Rookie Daniel Carlson hatte einen guten Abend und traf alle seine Extrapunkt- und Field Goal-Versuche. Die Krönung des Abends war ein 57-Yards-Field Goal, welches in der Regular Season einen Franchise Rekord bedeutet hätte.