In den letzten Wochen haben Mitglieder unserer Redaktion jeden Montag Mock Drafts für euch erarbeitet. Diese Woche wart ihr dann selbst dran. Durch ein Voting unter den Mitgliedern wurden die Picks in diesem Mock Draft festgelegt.
Für den folgenden Mock Draft wurde der Mock Draft Simulator von thedraftnetwork.com genutzt.
Runde 1 (18. Pick): CODY FORD, Offensive Line, Oklahoma
Beim ersten Pick der Vikings in diesem Draft fiel die Wahl hauchdünn auf den Spieler, welcher bisher wohl am häufigsten zu den Vikings gemockt wurde. Ford war seit der vergangenen Saison Starter für Oklahoma und kann auf Guard und Tackle eingesetzt werden. Trotz einiger technischer Schwierigkeiten war Ford ein effektiver Part der im letzten Jahr besten College O-Line des Landes. Bei den Vikings würde Ford wohl Guard spielen und so ein Upgrade für die im letzten Jah schwache interior O-Line der Vikings bieten. Trotz für seine Statur überraschend guter Movement-Skills ist der Scheme Fit für das Wide-Zone Schema der Vikings eher fraglich. Zwar ist Ford grundsätzlich wohl im Stande auch Outside-Zone Konzepte vernünftig zu spielen, dennoch könnte man wahrscheinlich mehr von Fords Potential in einer Gap-/Power-Offense ausspielen. Trotzdem gibt es kaum Zweifel daran, dass Ford für die Vikings ein Day-1-Starter und sofortiges Upgrade wäre.
Runde 2 (50. Pick): CHARLES OMENIHU, Defensive Line, Texas
Charles Omenihu war einer der einstimmigsten Picks in diesem Community Draft. Das Texas-Produkt spielte in seiner College-Karriere überwiegend als Edge Rusher, bekam aber zum Ende immer mehr Snaps als 3-Technique, was besonders seiner Pass-Rush Produktion sichtlich geholfen hat. Nach dem Abgang von Sheldon Richardson und der bisher ausbleibenden Verlängerung für Tom Johnson brauchen die Vikings einen neuen interior Pass-Rusher und Omenihu sollte problemlos in der Lage sein dieses Bedürfnis sofort zu befriedigen, während er sich langfristig zu einem 3-Down-Starter entwickelt.
Runde 3 (81. Pick): ISAIAH JOHNSON, Cornerback, Houston
Dieser Pick kam doch etwas überraschend als Teil eines Community Drafts, da der Gebrauch von hohen Picks für Cornerbacks bei großen Teilen der Vikings Fanbase seit spätestens dem letzten Draft ja beinahe verhasst ist. Dennoch macht dieser Pick Sinn, da die Vikings zwar aktuell eine ordentliche Tiefe auf der Position haben, aber diese sich nach der nächsten Saison signifikant verringern könnte. Xavier Rhodes wird nicht jünger und zeigte in den letzten Jahren nicht gerade ansteigende Form, die Verträge von Trae Waynes und Mackenzie Alexander laufen nach dieser Saison aus bei einer weiterhin angespannten Salary Cap Situation und Holton Hill ist neben dem Platz ein großer Unsicherheitsfaktor (siehe Dopingsperre zum Saisonbeginn). Isaiah Johnson wird von den meisten eher als Cover-3 CB gesehen, bringt aber physisch Voraussetzungen mit, welche Mike Zimmer an Cornerbacks schätzt. Da er wohl nicht im ersten Jahr ins Startin Lineup geschubst werden muss, hat er zudem mindestens eine Saison Zeit, um sich hinter den aktuellen Startern zu entwickeln, um bereit zu sein, sobald deren Verträge auslaufen.
Runde 4 (120. Pick): MAX SCHARPING, Offensive Line, Northern Illinois
Mit dem vierten Pick haben unsere Mitglieder den zweiten Offensive Lineman für die Vikings gezogen. Max Scharping ist ähnlich wie Cody Ford ein massiver und auf College-Level effektiver Offensive Tackle mit der Möglichkeit auch Guard zu spielen. Ähnlich wie bei Ford, nur noch viel deutlicher, stellt sich aber auch bei Scharping die Frage des Scheme Fits für die Vikings. Wegen stark limitierter lateraler Mobilität ist Scharping in der NFL wohl auf ein Gap-/Power-Schema limitiert und bringt nur wenig Upside für Outside-Zone Konzepte mit. Es ist also möglich, dass die Vikings sich an diesem Punkt nach passenderen Linemen umschaut.
Runde 6 (190. Pick): CODY THOMPSON, Wide Receiver, Toledo
In den meisten Jahren würde ein Spieler wie Thompson wohl früher gehen. Da die diesjährige Draftklasse aber mit einer ganzen Wagenladung an Receiver-Talent besonders an Tag 2 und zu Beginn von Tag 3 bestückt ist, werden zweifellos einige Receiver mit dieser Qualität weiter fallen als man denkt. Thompson könnte wegen mangelnden Long Speed und einen geringen Catch-Radius auf eine Rolle als Big Slot limitiert sein. Für diese Rolle kommt ihm jedoch seine Fähigkeit als extrem guter Route Runner entgegen.
Runde 6 (209. Pick): T.J. EDWARDS, Linebacker, Wisconsin
Edwards war ein hoch produktiver Linebacker auf College-Level, bringt aber athletische Limitierungen mit. Dennoch kann er den Vikings wichtige Tiefe auf der Linebacker-Position verleihen und hat zudem das Potential zu einem Core Special Teamer zu werden.
Runde 7 (247. Pick): JORDAN BRAILFORD, Edge Rusher, Oklahoma St.
Jordan Brailford ist ein typischer developmental Rusher für die späten Runden. In den letzten Jahren suchten die Vikings in den späten Runden immer wieder nach Rohdiamanten für diese Position in den späteren Runden mit Picks wie Stephen Weatherly, Ifaedi Odenigbo oder Ade Aruna und hatten durchaus Erfolg damit einige davon zu guten Spielern zu entwickeln. Brailford passt in das athletische Anforderungsprofil der Vikings für Edge Rusher und könnte Andre Pattersons neues Projekt werden.
Runde 7 (250. Pick): DONNELL GREENE, Offensive Tackle, Minnesota
Es ist schon irgendwie passend, dass er Community Mock Draft mit einem Hometown-Prospect abgeschlossen wird. Der ehemalige Gophers Left Tackle verschwand wegen Verletzungsproblemen im Draft-Prozess leider vom Radar vieler Scouts. Das ist recht schade, da sein Tape mehr Athletik und Beweglichkeit trotz seiner gewaltigen Körpermaße suggeriert, als ihm viele das aktuell zuschreiben. Wäre Greene in der Lage gewesen im Draft-Prozess zu partizipieren und somit diese Athletik vor Scouts zu beweisen, würden wir bei ihm womöglich ähnlich wie bei seinem ehemaligen Teamkollegen Blake Cashman über andere Regionen in diesem Draft reden.
Fazit:
In diesem Community Draft wurden viele populäre, aber auch einige überraschende Picks getätigt. Insgesamt wurden viele Picks getätigt, welche für die Vikings Sinn machen und dem Team früher oder später helfen würden. Einzig die Auswahl an Offensive Linemen warf einige Fragen wegen fragwürdiger Scheme Fits auf. Mit Cody Ford wurde aber auch auf dieser Position mindestens ein Day-1-Starter gepickt.
