Es ist wieder einmal Mock Draft Monday. Doch nicht nur das – Es ist auch mein Geburtstag! Deshalb dachte ich mir, dass ich das zum Thema für meinen zweiten Vikings Mock Draft machen könnte, indem ich in diesem Mock Draft ein statt einer klassischen Prediction ein vielleicht leicht utopisches Wunschszenario skizziere. Dieser Mock Draft ist somit an vielen Stellen mit einigen meiner Draft-Crushes bestückt und es sollte auch nicht verwundern, dass die mittleren und späten Runden mit einigen Spielern gespickt sind, welche ich euch schon im „Sleepers Corner“ des „Purple Draft Talk“ vorgestellt habe. Dennoch waren auch hier natürlich Picks und Trades an die Rahmenbedingungen des Mock Draft Simulators von „The Draft Network“ gebunden.
Pick 22 (Runde 1): JERRY JEUDY, WR, Alabama
Ja, das größte (und wohl unrealistischste) Geschenk gab es gleich zu Beginn. Alabama Receiver Jerry Jeudy ist der beste Receiver einer tollen Draftklasse und ich wäre schockiert, wenn er nach den Top 15 noch zu haben wäre. Jeudy ist schnell, ein genialer Route Runner und ein Persuit-Winkel-Zerstörer nach dem Catch. Er ist ein Z-Receiver, der überall auf dem Feld einsetzbar ist. Das Alabama-Produkt wäre ein nahtloser Ersatz für den abgewanderten Stefon Diggs. Man müsste ihm aber wohl tonnenweise Drogen und eine nicht registrierte Waffe ins Gepäck schmuggeln, damit er in der Realität so weit fällt.
Pick 25 (Runde 1): TRADE!
Seahawks receive: P25 (R1), P219 (R7)
Vikings receive: P27 (R1), P133 (R4)
Pick 27 (Runde 1): TRADE!
Giants receive: P27 (R1)
Vikings receive: P36 (R2), P110 (R4)
Pick 36 (Runde 2): A.J. TERRELL, CB, Clemson
Nach zwei Down-Trades gehen die Vikings ihre Problemzone in der Secondary an. A.J. Terrell ist sicher nicht der spektakulärste Cornerback im Draft, aber das ist okay. Er ist nirgendwo der beste, aber in fast allem ordentlich bis gut. Das macht ihn zu einem Spieler mit einem relativ hohen Floor und das ist wertvoll für ein Team wie die Vikings, die auf dieser Position nicht viel Bust-Spielraum haben.
Pick 58 (Runde 2): LUCAS NIANG, OT, TCU
Auch hier wäre es ein Glücksfall, wenn Niang an dieser Stelle noch zu haben ist. In der Saison 2018 sah er noch aus wie ein zukünftiger 1st Round Pick. Eine Hüftverletzung machte ihm jedoch so sehr zu schaffen, dass er zeitweise keine echten Pass-Sets mehr durchführen konnte und stattdessen eine Art Backpedal in Pass Protection nutzte. Wenn er fit ist hat Niang die Länge und Athletik, um ein sehr guter Pass-Blocker zu sein und die nötige laterale Mobilität für das Zone-Schema der Vikings.
Pick 89 (Runde 3): AMIK ROBERTSON, CB, Louisiana Tech
Dass ich bereits so früh einen Spieler picke, den ich im Sleepers Corner vorgestellt habe, zeigt meine extrem hohe Wertschätzung für ihn. Robertson ist alles, was man von einem Slot Corner will: Flink, mit guten Instinkten, hart gegen den Lauf und mit Ball-Skills ausgestattet, die zu den besten dieser Cornerback-Klasse zählen. Warum also sehen ihn Leute erst in Runde 3 ode später? Weil er wegen seiner geringen Körpergröße ein reiner Nickel Corner ist. Doch warum limitieren wir seinen Draft-Wert dafür so stark? Es ist mir unverständlich. Ein Slot Corner steht mittlerweile bei vielen Teams zu knapp 70 Prozent des Snaps auf dem Feld. Trotzdem nennen Leute noch immer den dritten Linebacker als Starter. Robertson ist ein Day 1 Nickel Starter! Draftet ihn als solchen!
Pick 105 (Runde 3): KHALID KAREEM, Edge, Notre Dame
Viele Experten mocken im Moment schon in Runde 1 und 2 Edge Rusher zu den Vikings. Daran glaube ich aber aus zwei Gründen nicht:
1. Die Vikings mögen Odenigbo und sind optimistisch genug, um ihm eine Chance für Starts zu geben.
2. Selbst wenn die Vikings Edge Rusher suchen, picken sie die normalerweise nicht hoch. Der letzte 1st Round Pick, den die Vikings für diese Position investierten war Erasmus James im Jahr 2005. Seitdem wurden nur noch zwei Edge Rusher innerhalb der ersten drei Runden gepickt (Scott Crichton 2014 und Danielle Hunter 2015 beide in Runde 3)
Da die Vikings auch hinter Hunter und Odenigbo wenig Tiefe auf Defensive End haben, wird dieses Jahr mal wieder ein Day 2 Pick genutzt. Khalid Kareem ist ein guter Run Defender, der mit mehr Feinschliff in seinem Pass-Rush-Plan auch hier Potential hat. Er sollte früh eine gewichtige Rolle in der Rotation bei frühen Downs haben.
Pick 110 (Runde 4): TYLER BIADASZ, iOL, Wisconsin
Ein weiterer O-Liner, der letztes Jahr noch als relativ sicherer 1st Rounder galt. Bei ihm war der Absturz noch härter und auch hier ging dem Abstieg eine Hüftverletzung voraus, die seine laterale Mobilität im vergangenen Jahr deutlich einschränkte. Hinzu kommt eine Schulterverletzung, die ihm von der Teilnahme beim Combine abhielt. Wenn er wieder seine körperliche Form von 2018 wiedererlangt, ist Biadasz ein sofortiger Starter und in der vierten Runde und dieser interior O-Line Klasse, bin ich bereit, diese Wette einzugehen.
Pick 132 (Runde 4): GENO STONE, S, Iowa
Das ist eher ein Geschenk an meinen Redaktionskollegen Stephan, der ein Fan von Geno Stone ist. Davon ausgehend, dass Harris in Minnesota bleibt, ist Stone ein sehr guter Back-Up und Special Teams Spieler. Er hat tolle Instinkte, die im College zu einer großen Ball-Production geführt haben. In der NFL könnten ihn athletische Restriktionen vom absoluten Top-Niveau trennen, aber er sollte als zuverlässiger Back-Up und Bridge-Starter, wenn nötig, eine lange NFL Karriere haben.
Pick 133 (Runde 4): MCTELVIN AGIM, iDL, Arkansas
Für die Run-Defense wurde in der Free Agency Michael Pierce geholt. Es fehlt aber nach wie vor interior Pass-Rush. Dafür ist Agim ein sehr interessantes Projekt. Das Arkansas-Produkt hat als ehemaliger Edge Rusher bereits einen gut ausgereiften Pass-Rush-Plan. Auch wenn er vielleicht nie ein Full-Time Starter wird, sollte Agim als Pass-Rush-Spezialist eine große Rolle in der Rotation bekommen.
Pick 155 (Runde 5): DEVIN DUVERNAY, WR, Texas
Duvernay ist ein Slot Receiver, der besonders in vertikalen Pass-Konzepten seine Rolle finden sollte. Sein Speed kann zur echten Waffe werden und könnte bei langen Passing Downs zusammen mit Thielen und Jeudy extrem gefährlich werden. Duvernay muss noch an einigen Fundermentals arbeiten, sollte aber schon früh eine Rolle als vertikales Ziel erhalten.
Pick 201 (Runde 6): ISAIAH COULTER, WR, Rhode Island
FCS-Sleeper Isaiah Coulter ist ein spannendes Receiver-Projekt mit guter Körperkontrolle, sehr guten Adjustments zum Ball und einer für einen College Spieler sehr ausgeprägten Sideline-Awareness. Er muss einen starken Niveausprung von FCS in die NFL meistern, hat aber das Potential zu einem X-Receiver in einer Rotationsrolle.
Pick 205 (Runde 6): FRANCIS BERNARD, LB, Utah
Bernard war schon Teil meines ersten Vikings Mock Drafts. Das Utah-Produkt hat als ehemaliger Running Back ein gutes Auge für Blocking Schemen und sich öffnende Gaps. Die Vikings wählen an dieser Stelle im Draft oft Special Teams Linebacker, die als Run-Stopper in der Base Defense eingesetzt werden können.
Pick 249 (Runde 7): KEVIN DOTSON, iOL, Louisiana-Lafayette
Auch Dotson ist hier schon in den Mock Drafts aufgetaucht und wurde auch im Sleepers Corner genannt. Er ist ein guter Pass-Blocker, was aber auch am Level seiner Gegner lag. Zudem war er auf dem College ein guter Zone-Blocker, auch wenn er lateral ein paar Limitierungen hat.
Pick 253 (Runde 7): J.J. TAYLOR, RB, Arizona
Prototyp des kleinen Human Joystick. Taylor ist ein Gadget Spieler für das Screen Game, das kurze Passspiel und kreative Laufkonzepte. Der nur 1,65m große Running Back ist für schwerere Gegenspieler kaum zu fangen. Abgesehen davon kann er zu einem gefährlichen Returner werden.
FAZIT:
Ja, es ist wahrscheinlich, dass dieses Szenario so nicht eintritt. Jerry Jeudy wird an 22 niemals verfügbar sein, wäre aber natürlich ein absoluter Homerun-Pick, um Stefon Diggs zu ersetzen. Danach wurden noch Starter für Cornerback und Nickel Corner gefunden und zwei potentielle Starter für die O-Line-Gruppe besorgt. Danach folgt eine ganze Gruppe mit Rotationsspielern, die helfen können das zuletzt sehr ausgedünnte Roster der Vikings aufzufüllen.