Jonas:
1. Byron Murphy
2. Greedy Williams
3. Deandre Baker
4. Amani Oruwariye
5. Sean Bunting
Analyse:
Diese Cornerback-Klasse gehört zu den schwächeren Gruppen dieser Draftklasse. Besonders in der Spitze fehlt es anders als in den letzten Jahren deutlich an Qualität. Für den zweiten Tag gibt es in der Breite ein paar interessante Optionen, die aber oft sehr abhängig vom Schema sind.
Der Nummer 1 Cornerback der Klasse ist Byron Murphy. Das Washington-Produkt ist einer der komplettesten Spieler dieser Klasse und glänzt besonders in Zone-Coverage durch gute Instinkte und Übersicht gepaart mit hoher Explosivität auf kurzen Distanzen.
Greedy Williams lebt besonders von seinem Potenzial. Rein vom körperlichen und athletischen Profil müsste er eigentlich der klare Nummer 1 Cornerback der Klasse sein, doch einige inkonstante Momente sowie Fragen zu seinem Einsatz besonders im Run-Support lassen es für mich nicht zu, ihn an Nummer 1 zu setzen.
Deandre Baker bildet den Anfang einer ganzen Reihe von Spielern, die sehr abhängig vom Schema sind. Als reiner Press-Corner hat Baker sofort das Potenzial zu einem Starter zu werden. Allerdings werden Teams für ihn immer tiefe Hilfe abstellen, denn sein Long Speed reicht nicht, um 1-gegen-1 mit schnellen Receivern auf vertikalen Routen mitzuhalten.
Amani Oruwariye hat abgesehen von den beiden ersten Prospects auf dieser Liste das wohl größte Upside, sein Tape ist aber stellenweise frustrierend inkonstant, was aber auch daran liegt, dass er erst in der vergangenen Saison zum Starter wurde. Körperlich und athletisch bringt er alles mit, um ein traditioneller Outside Cornerback in der NFL zu werden.
Auch Sean Bunting hat es besonders wegen seinem Upside auf die Liste geschafft. Bezüglich Athletik und Beweglichkeit gibt es nicht viel, was man Bunting vorwerfen kann, allerdings wird besonders in Press-Coverage noch viel technische Arbeit nötig sein, um ihn zu einem zuverlässigen Starting Cornerback zu machen.
Wie bereits erwähnt besticht diese Klasse weder in der Spitze, noch in der Breite. Somit ist auch die Anzahl der interessanten Sleeper sehr begrenzt, zumal diese meistens sehr abhängig vom Schema sind. Ein Cornerback, auf den man in der vierten oder fünften Runde achten kann ist Small-School Standout Corey Ballentine, der sich mit einem starken Senior Bowl in die Notizbücher einiger Scouts gespielt haben dürfte. Ballentine gilt als sehr intelligent und coachbar, was ihm bei dem großen Schritt von der FCS in die NFL helfen sollte.
Stephan:
1. Byron Murphy
2. Greedy Williams
3. Deandre Baker
4. Trayvon Mullen
5. Amani Oruwariye
Analyse:
Eine wirklich schwache Gruppe, sowohl in Spitze als auch Breite.
Die Fragezeichen beginnen schon beim vermeintlich besten des Jahrgangs. Murphy ist zu klein und zu langsam für einen echten Nummer 1 Cornerback. Als Zone Corner kann er jedoch seine Qualitäten im Lesen des Quarterbacks und Click&Close (etwa „Reaktion und Distanzveringerung zum Receiver“) ausspielen. Ein First Round Pick, aber in der hinteren Hälfte.
Greedy ist eine Diva mit viel Potential. Zusätzlich zu Jonas‘ Anmerkungen bleibt mir noch zu sagen, dass er in Coverage zu oft gambelt. Heißt: Er geht zu oft auf das Big Play, etwa die Interception, und lässt dadurch viele Bälle in die Hände seines Receivers zu, anstatt mit Körperkontakt den Gegner während des Fangs zu stören.
Baker sehe ich am ehesten in einem Cover2 Scheme. Dort kann er seine Physis und seine Ballskills gut ausspielen und die fehlende Geschwindigkeit wiegt nicht so schwer. Cover2 Defenses sind in der Liga jedoch inzwischen sehr selten geworden. So ist es denkbar, dass Teams vollkommen unterschiedliche Bewertungen zu ihm haben.
Ich verstehe nicht so ganz, wieso Mullen immer wieder in der Klasse unterschlagen wird. Einer der wenigen Man Cover Corner mit richtiger Größe und Geschwindigkeit. Ja, er wirkt etwas stacksig und ja, er hat noch kein gutes Gefühl für eine Raumdeckung. Doch das sind Qualitäten, die etwa ein Trae Waynes auch zu Beginn seiner NFL-Karriere vermissen lies. Mullen könnte ein Zimmer-Corner werden. In Runde 3? Yes, please!
Oru sollte ebenfalls in eine zone-intensive Defense gedraftet werden. Man zieht hier eher ein Projekt, als einen NFL Spieler. Die Ballkskills wissen aber zu beeindrucken.
Dass die Vikings Interesse an Isaiah Johnson haben, ist eines der schlechtgehütesten Geheimnisse im diesjährigen Draft Geschehen. Nur bitte nicht vor dem dritten Tag. Johnson hat mit Paradewerten in Größe und Geschwindigkeit und auch den restlichen Combine-Werten, Upside ohne Ende. Techchnisch ist das jedoch weit weg von NFL Niveau. Er wirkt mehr wie bei einem Freizeit-Match im Garten als bereit für professionellen Sport.