WEEK 1 TAKEAWAYS:
1. HOT START FÜR PASS-RUSH
Dass der Pass-Rush der Minnesota Vikings gut ist, überrascht nicht wirklich. Die Performance von letztem Sonntag dürfte dennoch dem ein oder anderen Offensive Coordinator ein paar zusätzliche Schweißperlen auf die Stirn getrieben haben. Zwar gelangen der Defense insgesamt „nur“ drei Sacks, was erstmal nicht außergewöhnlich klingt. Allerdings schafften es die Vikings laut Pro Football Focus ganze 26 mal, Druck auf 49ers Quarterback Jimmy Garoppolo auszuüben. Die 26 Pressures* stellen ligaweit den fünfthöchsten Wert dar mit nur drei Pressures weniger als der Top-Wert aus Baltimore, welcher gegen die schwache Bills-Offense aufgestellt wurde.
Besonders beeindruckend waren dabei die Leistungen von Danielle Hunter und Sheldon Richardson. Mit acht Pressures stellte Danielle Hunter einen Ligabestwert in Woche 1 auf. Richardson lag als dritter mit sieben Pressures nur knapp dahinter. Das Duo Hunter/Richardson konnte genauso viele oder sogar mehr Pressures verbuchen, als 15 gesamte Defense-Units in der NFL. Hunter alleine ließ sogar noch sechs Defenses hinter sich und lag gleichauf mit der Verteidigung der New York Giants.
Zudem konnten die Vikings nicht nur mit der Defensive Line Druck ausüben. Insgesamt neun Spieler aus Zimmers Defense bekamen von Pro Football Focus in Woche 1 mindestens einen Pressure angerechnet – darunter drei Defensive Backs.
2. O-LINE HÄLT BESSER ALS ERWARTET
Die größten Fragezeichen im Kader der Vikings stehen hinter der Qualität der Offensive Line. Die spielte aber gegen die durchaus talentierte Front aus San Francisco solider, als viele es ihnen anrechneten. Zwar gelangen den 49ers insgesamt 17 Pressures gegen Quarterback Kirk Cousins. Allerdings kreidete Pro Football Focus nur acht Pressures der Offensive Line an, wodurch die Front-Five der Vikings ligaweit auf Platz 13. Auch in der Pass Block Efficiency** liegen die Vikings im oberen Mittelfeld auf Platz 12. Mit 89,5% liegt die Pass Block Efficiency des ersten Spieltags deutlich über dem Vorjahreswert.
Der statistisch beste Pass-Blocker war Neuzugang Brett Jones, der in Vertretung für Pat Elflein als Center startete. In 43 Pass Block Snaps ließ Jones keinen einzigen Pressure gegen Cousins zu. Den einzigen Sack, welcher der Offensive Line angekreidet wurde ließ Left Guard Tom Compton gegen DeForest Buckner zu.
3. RHODES UND HUGHES STARK, SMITH UNKONSTANT
Begünstigt durch den extrem guten Pass-Rush, konnte auch die Secondary der Vikings einen soliden ersten Eindruck hinterlassen. Der beste Spieler der Secondary war Xavier Rhodes. Der Top-Cornerback der Vikings spielte alle 67 Defense Snaps. Allerdings versuchte Jimmy Garoppolo nur einen seiner Pässe in die Coverage von Rhodes. Dieser wurde gefangen… von Rhodes.
Auch Rookie Mike Hughes konnte einen gelungenen Einstand feiern. Dabei musste Hughes durch den Ausfall von Mackenzie Alexander und der frühen Verletzung von Trae Waynes deutlich mehr spielen als das viele im Vorfeld erwarteten. Sechsmal versuchte Garoppolo sein Glück gegen den Rookie. Sein Ziel erreichte der Pass aber nur dreimal. Zwei Pässe konnte Hughes abwehren. Die Krone auf seinem NFL-Einstand stellte der Pick-Six mit dritten Quarter dar.
Einen für seine Verhältnisse eher schwächeren Tag erwischte Safety Harrison Smith – Ja, der Harrison Smith der mit einem Sack, einem recoverten Fumble und der entscheidenden Interception zum NFC Defense Player of the Week gekürt wurde. Abseits von seinen ohne Frage wichtigen Big Plays schlichen sich besonders in der Coverage ungewohnte Fehler in das Spiel des „Hitman“ ein. Dass Garoppolo ganze sechsmal sein Glück gegen Smith versuchte ist ein Indiz für die Defizite, die Smith am vergangenen Sonntag in der Coverage hatte. Zwar wurden nur zwei der sechs Pässe gegen ihn gefangen. Dabei profitierte Smith aber eher von Drops und schlecht geworfenen Pässen. Auch der Touchdownpass von Garoppolo auf Rookie Receiver Dante Pettis ging klar auf die Kappe des All-Pro Safetys.
*Summe aus Sacks, QB Hits und Hurries
**Prozentwert der Pass Block Snaps ohne zugelassenen Druck