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Vikings Draft-Review 2018

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Von Jonas Stärk

256 Spieler wurden in der vergangenen Woche von den 32 NFL-Teams beim NFL Draft in Dallas ausgewählt. Aus dieser Gruppe geht es nun für acht Spieler in den Norden nach Minneapolis. Wer von ihnen jedoch bereits in der kommenden Saison einen Impact auf das Team haben kann, ist jedoch fraglich.

Pick 30 (1. Runde): Mike Hughes, Cornerback, UCF

Den ersten Pick der Minnesota Vikings nutzte General Manager Rick Spielman überraschend nicht für einen Offensive Lineman. Stattdessen wurde Cornerback Mike Hughes von der University Central Florida ausgewählt. Zwar wurde Cornerback für die meisten nicht als Nr. 1 Need gesehen, allerdings kann Hughes sowohl im Slot als auch als Outside-Corner eingesetzt werden. Hughes ist ein Playmaker und diese Fähigkeit fehlt den Vikings bei ihren Cornerbacks noch ein wenig. In seiner finalen College-Saison gelangen Hughes vier Interceptions (davon ein Pick-Six). Zudem ist Hughes einer der gefährlichsten Return-Spezialisten im diesjährigen Draft (zwei Kick- und ein Punt-Return Touchdown). In seiner Zeit auf dem College hatte Hughes neben dem Feld einige Probleme. Der Staff der Vikings scheint sich nach den Interviews mit dem Spieler aber sicher zu sein, dass diese der Vergangenheit angehören.

Pick 62 (2. Runde): Brian O’Neill, Offensive Tackle, Pittsbourgh

Nachdem die Offensive Line mit dem ersten Pick ignoriert wurde, musste mit dem zweiten Pick eine Verstärkung für die Front-Five her. Nach einem außergewöhnlichen Run auf Offensive Linemen in der zweiten Runde blieb für die Vikings mit Tackle Brian O’Neill nur noch ein Entwicklungsprojekt übrig, welches jedoch viel Potenzial besitzt. O’Neill ist ein für seine Position außergewöhnlicher Athlet. Der frühere Highschool Receiver und Tight End wurde erst nach seiner Freshman-Season (Redshirt) auf dem College zum Offensive Tackle. Mit seiner Athletik ist ist O’Neill einer der besten Linemen in Space und passt somit perfekt in das Zoneblocking-Schema der Vikings. O’Neill’s größtes Problem ist seine Kraft und Balance. Ob das durch ein NFL_taugliches Strength- and Conditioning Programm gelöst werden kann, ist schwer absehbar. Sollte er aber diese Probleme lösen, kann O’Neill zu einer großen Hilfe für die Offensive Line der Vikings werden.

Pick 102 (4. Runde): Jalyn Holmes, Defensive Line, Ohio State

Jalyn Holmes wurde im Draft als Defensive End gelistet. Wegen seiner Statur und dem 4-3-Schema der Vikings ist es jedoch eher wahrscheinlich, dass er als 3-technique Defensive Tackle für die Vikings auflaufen wird. Head Coach Mike Zimmer betonte in der Offseason wiederholt, dass er in der kommenden Saison mit einer tieferen Rotation in der Defensive Line spielen möchte, weshalb Holmes früh in seiner Rookie-Saison auf dem Feld stehen könnte. Zudem hat der diesjährige Free Agent Neuzugang Sheldon Richardson nur einen Einjahresvertrag und es ist unwahrscheinlich, dass man diesen nach der kommenden Saison verlängert. In seiner Rookie-Saison kann Homes als interior Passrusher eingesetzt werden und so Brian Robison zu mehr Pausen verhelfen.

Pick 157 (5. Runde): Tyler Conklin, Tight End, Central Michigan

Sowohl unser neuer Offensive Coordinator John DeFilippo, als auch Quarterback Kirk Cousins präferieren Zwei-Tight End Sets in ihrer Offense. Deshalb wurde in der fünften Runde Tyler Conklin ausgewählt. Conklin ist zu klein für einen klassischen In-Line Tight End, könnte sich aber als wertvolle Waffe als Move Tight End herausstellen. In seinen vergangenen beiden Saisons auf dem College gelangen Conklin 1064 receiving Yards und 11 Touchdowns.

Pick 167 (5. Runde): Daniel Carlson, Kicker, Auburn

Daniel Carlson gilt als einer der sichersten Kicker im College-Football. Seine hohe Erfolgsrate von 50 oder mehr Yards sowie eine hohe Touchback-Rate bei Kickoffs sprechen für ein extrem starkes Bein. Auch seine Trefferquote von 100% bei Extrapunkten lässt aufhorchen. Allerdings haben die Vikings mit Kai Forbath schon einen Kicker im Kader, der zwar nicht brilliant aber zumindest solide ist. Ein Fünftrundenpick für einen Kicker war somit nicht nötig. Dass die Vikings dann auch noch die Notwendigkeit eines Up-Trades sahen, erschließt sich noch weniger.

Pick 213 (6. Runde): Colby Gossett, Guard, Appalachian State

In der sechsten Runde wählte GM Rick Spielman zum zweiten mal im diesjährigen Draft einen Offensive Lineman. Colby Gossett gilt als einer der stärksten Linemen der diesjährigen Klassen. Auch körperlich erfüllt er alle Voraussetzungen für die NFL. Allerdings ist Gossetts Technik noch sehr lückenhaft, was gegen qualitativ starke Gegner deutlich wurde. Wie viele andere in der diesjährigen Vikings-Klasse ist Gossett ein Developmental-Project und dürfte in seiner Rookie-Saison nicht viel Einsatzzeit erhalten.

Pick 218 (6. Runde): Ade Aruna, Defensive End, Tulane

Ade Aruna ist einer der athletischsten Edge-Rusher der diesjährigen Klasse. Wie die meisten vorhergegangenen Draftpicks bringt Aruna alle körperlichen Voraussetzungen für die NFL mit, konnte diese aber wegen mangelnder Technik bisher nicht in Produktion auf dem Feld umsetzen. Allerdings haben die Vikings mit Andre Patterson einen der besten, wenn nicht sogar den besten D-Line Coach der NFL, der in der Vergangenheit schon oft bewiesen hat, dass er rohe Athleten zu guten Passrushern formen kann.

Pick 225 (7. Runde): Devante Downs, Linebacker, California

Mit ihrem letzten Pick im 2018er Draft sorgten die Minnesota Vikings für die dringend benötigte Tiefe auf Linebacker. Devante Downs fehlte die meiste Zeit seiner Senior Season wegen einem Kreuzbandriss und verschwand so aus den Notizbüchern vieler Scouts. Vor seiner Verletzung war Downs aber einer der produktivsten Linebacker des Landes. In den sieben Spielen vor seiner Verletzung gelangen ihm 65 Tackles (5,5 for Loss), drei Sacks, zwei forced Fumbles und zwei Interceptions. Ohne seinen Kreuzbandriss wäre er wohl deutlich früher vom Board gegangen.

Fazit: High Ceiling but very low floor

Der Draft der Vikings birgt ein großes Risiko und ist schwer einzuschätzen. Wenn man auf die reinen Voraussetzungen schaut, könnten die Vikings eine der besten Draftklassen der letzten Jahre erwischt haben. Allerdings sind die meisten der Draft Picks noch sehr roh und werden Zeit benötigen um sich in der NFL zu etablieren. Das Bust-Potenzial ist bei den meisten Picks sehr hoch. Eine extrem starke Klasse von Undrafted Free Agents, welche mit Holton Hill, Hercules Mata’afa, Korey Robertson und Roc Thomas einige Spieler enthält, die viele als Draft Picks gesehen hätten, könnte jedoch einen möglichen Flop der diesjährigen Draftklasse zum Teil auffangen.

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